Mais:
Wenn
nach den heutigen mehr oder weniger gefallenen Niederschlägen die Wettervorhersage recht behält können noch ausstehende
Behandlungen ab Freitag oder Samstag durchgeführt werden wenn sich die Wachsschicht vom Mais wieder gut ausgebildet hat. Wenn schon
eine Behandlung durchgeführt wurde oder nur Unkräuter bekämpfungswürdig sind, insbesondere Wurzelunkräuter wie
Winde oder Distel, bieten sich zum Wochenende gute Anwendungsbedingungen für Wuchsstoffhaltige Mittel (z.B. Arrat, MaisBanvel WG).
Beachten Sie, dass für ausreichende Wirkstoffaufnahme eine Mindestgröße von ca. 15 cm bei Disteln und eine Trieblänge
von ca. 20 – 25 cm bei Winden benötigt wird. Weitere Mittelbeispiele gegen Problemunkräuter finden Sie im gelben Heft
„Integrierter Pflanzenschutz 2021“ auf S 77.
Sommergerste:
Weit
entwickelte Bestände schieben die Grannen nach oben oder sogar schon die Ähren. Wie schon für Wintergerste beschrieben hat
sich in der Vergangenheit das sogenannte „Pinselstadium“ BBCH 49, wenn die Grannen nach oben spitzen als guter
Behandlungszeitpunkt erwiesen, in gesunden Beständen kann auch etwas länger bis zum Ährenschieben gewartet werden. Die
Mittelempfehlungen gleichen der Wintergerste, allerdings können aufgrund der schnelleren Abreife bei Sommergerste bei gesunden
Beständen die Aufwandmengen um bis zu 20% reduziert werden, z.B. 1,25 l/ha Jordi, 1,2 l/ha Revytrex + 1,2 l/ha Folpan. Auch in der
Sommergerste sind die Bedingungen bei uns für einen Einsatz von Folpan 500 SC oder Amistar Max gegeben.
Auf einen Zusatz von Insektiziden
gegen Getreidehähnchen kann aus unserer Sicht verzichtet werden. Die Bekämpfungsrichtwerte von 20% geschädigter
Blattfläche auf den obersten 3 Blättern oder 0,5 – 1,5 Eier bzw. Larven je Halm wurden nach unseren Beobachtungen bisher
nicht erreicht. Zur Befallsermittlung werden an 5 Stellen im Schlag je 5 Halme kontrolliert, der Befall kann von Schlag zu Schlag sehr
unterschiedlich sein.
Winterweizen:
Frühe Bestände befinden sich
bereits in der Blüte. Wenn nach kritischer Vorkultur (Mais) eine Fusariumbehandlung bestehen gute Infektionsbedingungen bei
Temperaturen um 20°C bei feuchten Ähren. Den richtigen Entwicklungszeitpunkt erkennen Sie an den ersten heraushängenden
Staubbeuteln, wenn sich schon fast alle Staubbeutel zeigen ist es zu spät für eine erfolgreiche Behandlung. Die Behandlung mit
Fungiziden sollte maximal 2 Tage vor oder nach einem möglichen Infektionsereignis erfolgen. Als Mittel stehen beispielsweise zur
Verfügung Osiris (Restbestände in diesem Jahr aufbrauche), der Nachfolgepack Osiris MP, Prosaro, Ampera, etc.
Veranstaltungen:
Die
Wahl der richtigen Fungizidstrategie und des richtigen Behandlungszeitpunktes im Winterweizen wird oft diskutiert. Um eine Hilfe für
künftige Entscheidungen zu geben, wurden in Starzach auf einer Weizenfläche verschiedene Behandlungsvarianten
angelegt.
Wir laden zur Besichtigung und Diskussion
der Maßnahmen am Donnerstag, den 24.06.2021 um 10.00 Uhr ein. Treffpunkt ist Gut Neuhaus 2, 72181 Starzach.
Zudem stellt Herr Bahnmüller vom RP
Tübingen erste Erkenntnisse aus den Demonstrationsbetrieben für Integrierten Pflanzenschutz vor.
Eine Anmeldung unter
www.kreis-tuebingen.de/landwirtschaft.html è Zu den aktuellen Veranstaltungen,
bzw. https://koala.kdrs.de/b/t/397f444a-f9a6-4433-ac76-36cd759cabc9?0 ist bis spätestens 20.06.2021 erforderlich.
Die Veranstaltung ist als
2-stündige Fortbildung zur Sachkunde im Pflanzenschutz anerkannt.
Während der Veranstaltung
besteht Maskenpflicht.
Gez. Lohrer