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Warndienst-Meldung Nr. 16 vom 28.09.2021



Warndienst-Meldung Nr. 16 vom 28.09.2021

Die Aussaat der Wintergetreide hat begonnen. In der Regel haben spätere Saattermine weniger Probleme mit Viruskrankheiten, da die Aktivität der Überträger Blattläuse und Zikaden geringer wird. Beim Weizen können in unserem Gebiet Saattermine um Mitte Oktober angestrebt werden.

Wenn Wintergerste im Rahmen der DüV noch bis spätestens 01.10 gedüngt wird oder schon z.B. mit Gülle/ Gärrest vor der Saat gedüngt wurde, muss die Aussaat auf diesen Flächen bis spätestens 1. Oktober abgeschlossen sein.



Achten Sie auf eine gute, gleichmäßige Saatgutablage und -Bedeckung in ein möglichst feinkrümeliges Saatbett. Wenn mit der Saatbettbereitung, bzw. Aussaat Altverunkrautung beseitigt wurde sollte der Boden ein bis zwei Tage abtrocknen um ein Wiederanwachsen der Altverunkrautung zu verhindern. Bei trockenen Bedingungen kann auch Blindstriegeln eine gute Wirkung gegen keimende Unkräuter und – Gräser erzielen.



Für den Einsatz von Bodenherbiziden empfiehlt es sich nach der Saat zu walzen um eine möglichst ebene Oberfläche ohne grobe Kluten zu erzeugen. Die beste Wirkung wird bei frühem Herbizideinsatz im Auflaufen (Fahrgassen gerade sichtbar) erzielt, da dann auch über den Keimspross etwas Wirkstoff aufgenommen wird. Spätestens zum 1-Blatt-Stadium sollten die Behandlungen mit Bodenherbiziden abgeschlossen sein.



Durch die Anwendung auf feuchten Boden und leichte Niederschläge nach der Anwendung verteilen sich die Wirkstoffe gleichmäßiger an der Bodenoberfläche und die Wirkung verbessert sich.



Achten Sie auf die unterschiedlichen Zulassungen der Mittel (auch bei gleichen Wirkstoffen!) für Vorauflauf, Nachauflauf und auch in den Kulturen.



Als Hauptwirkstoff gegen Ackerfuchsschwanz sollte Flufenacet mit ca. 240 g/ha eingesetzt werden. Dies erreicht man z.B. mit 0,6 l/ha Herold SC, Battle Delta, Carpatus SC; 4 l/ha Malibu; 1 l/ha Quirinus oder 0,5 l/ha Cadou SC, Fence, Sunfire (0,48 l/ha), Vulcanus (0,4 l/ha).



Wirkstoffe wie Aclonifen (Mateno duo), Diflufenican (z.B. Herold, Sempra), Pendimethalin (Stomp), Picolinafen (Quirinus), Prosulfocarb (Boxer) verbessern die Gräserwirkung und wirken auch gegen Unkräuter.



Gegen schwer bekämpfbaren Ackerfuchschwanz kann über die Zugabe von 2-3 l/ha Boxer die Wirkung verbessert werden.



Bei Anwendung von Mitteln mit dem Wirkstoff Pendimethalin (Stomp, Picona, Malibu, etc.) oder Prosulfocarb (z.B. Boxer, Jura) sind folgende Auflagen zu beachten:

  • Abdriftminderung 90% auf der gesamten Behandlungsfläche

  • Mindestens 300 l/ha Wasser

  • Maximale Fahrgeschwindigkeit bei der Ausbringung 7,5 km/h

  • Ausbringung nur bis maximal 3 m/s Windgeschwindigkeit

Bei geringem Besatz mit Fuchsschwanz können Mittel mit dem Wirkstoff Chlortoluron (CTU, Sortenverträglichkeit bei Weizen beachten!), auch in Kombinationen eingesetzt werden.



Sachkunde Pflanzenschutz:



Gemeinsam mit dem Landratsamt Balingen bieten wir am 19.11.21 einen Prüfungstermin zur Erlangung der Sachkunde Pflanzenschutz für Anwendung, Beratung und Abgabe (Verkauf) an. Ein Vorbereitungslehrgang mit Schwerpunkt Ackerbau beginnt am 05.11.2021 in Tübingen



Anmeldung ist erforderlich bis spätestens 29.10.2021



online unter www.kreis-tuebingen.de/landwirtschaft.html èZu den aktuellen Veranstaltungen.

Gez. Lohrer

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