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Warndienst-Meldung Nr. 11 vom 08.10.2019

Warndienst-Meldung Nr. 11 vom 08.10.2019

Winterraps:
In den von uns kontrollierten Gelbschalen wurde die Schadschwelle für den Erdfloh nicht erreicht. Da der Befall aber von Schlag zu Schlag sehr stark schwankt, insbesondere an Waldrändern oder in der Nähe von sonstigen Rückzugsgebieten, sollten Sie ihre eigenen Gelbschalen und Bestände kontrollieren und danach Ihre Bekämpfungsentscheidung fällen.
Wurden mehr als 50 Käfer in 3 Wochen in der Gelbschale zum 4-6 Blattstadium gefangen ist eine Behandlung bei der angekündigten warmen Witterung empfohlen.
Ebenfalls können die Pflanzen (Blattstiele) auf Larvenbefall kontrolliert werden, bei Überschreitung folgender Richtwerte sollte behandelt werden:
- 3 Larven/Pflanze in schwachen Beständen
- 5 Larven/Pflanze in kräftigen Beständen
Denken Sie an die Bienenschutzauflagen der Insektizide, aufgrund der warmen Witterung sind oft blühende Unkräuter in den Rapsbeständen zu finden.
Die Wuchsregulierung lässt sich diskutieren, da die letzten Winter eher milder waren und die Winterfestigkeit der Sorten zunimmt. Da sich allerdings die Witterung nicht so lange im Voraus vorhersagen lässt, ist eine Maßnahme insbesondere bei Frühsaaten zur Absicherung empfehlenswert. Hier können je nach Entwicklung zur Behandlung z.B. Carax (0,5 – 0,8 l/ha), Tilmor (0,75 – 1,2 l/ha) oder auch Folicur (0,5 – 1 l/ha) eingesetzt werden.
Für die Anwendung von Kerb ist es noch zu früh und zu warm.

Wintergerste:
Aus Resistenzgründen sollten Bodenherbizide bevorzugt werden, aktuell herrschen auch gute Bedingen aufgrund der Bodenfeuchte. Produkte mit dem Wirkstoff Flufenacet (z.B. Cadou forte Set, Herold, Malibu, Fence,…) haben die beste Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz, müssen allerdings früh eingesetzt werden (im Auflaufen, wenn die Reihen gerade sichtbar sind). Bei späteren Einsatzterminen wird die Wirkung schwächer.
Der Wirkstoff Flurtamone (in Bacara, Bacara Forte, Cadou Forte) hat eine Aufbrauchfrist bis zum 27. März 2020 und muss danach entsorgt werden. Die betroffenen Mittel können also nur noch diesen Herbst eingesetzt werden!
Bei geringerem Fuchsschwanzdruck können auch Produkte mit dem Wirkstoff Chlortoluron (z.B. CTU, Toluron) in Tankmischungen eingesetzt werden.
Bei Anwendung von Mitteln mit dem Wirkstoff Pendimethalin (Stomp, Picona, Malibu, etc.) oder Prosulfocarb (z.B. Boxer, Jura) bitte folgende Auflagen beachten:
• Abdriftminderung 90% auf der gesamten Behandlungsfläche
• Mindestens 300 l/ha Wasser
• Maximale Fahrgeschwindigkeit bei der Ausbringung 7,5 km/h
• Ausbringung nur bis maximal 3 m/s Windgeschwindigkeit
Eine Behandlung gegen Blattläuse als Virusvektoren ist erst ab 2, besser 3 Blättern der Gerste sinnvoll, hier ist evtl. eine separate Überfahrt notwendig.

Winterweizen:
Vermeiden sie zu frühe Aussaaten. Für unsere Region können Saattermine ab Mitte Oktober angepeilt werden. Dadurch kommt man hinter die Hauptauflaufzeit des Ackerfuchsschwanz und hat somit einen geringeren Gräserdruck. Bisher aufgelaufener Fuchsschwanz kann vor der Saat mechanisch oder chemisch beseitigt werden. Für Herbizidbehandlungen stehen ebenfalls die bei Wintergerste genannten Mittel zur Verfügung, bei Chlortoluron ist allerdings die Verträglichkeit nicht in allen Weizensorten gegeben.

Sonstiges:
Denken Sie an die Grundbodenuntersuchungen: Für alle Schläge größer 1ha muss ein Ergebnis vorliegen, das nicht älter als 6 Jahre ist!

gez. Lohrer

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