Warndienst-Meldung Nr. 07 vom 24.05.2019
Winterweizen ist überwiegend im Stadium 37/39, teilweise auch
schon weiter entwickelt, hier sollte zeitnah die letzte Düngung erfolgen.
Auf vielen Schlägen ist auf den unteren Blättern Septoria vorhanden und die Prognosemodelle haben auch weitere Infektionen
vorhergesagt. Vereinzelt ist auch Gelbrost sichtbar. Die vorhergesagte feucht-warme Witterung mit einzelnen Niederschlägen bieten den
Pilzkrankheiten gute Bedingungen zur Ausbreitung. Kontrollieren Sie ihre Bestände auf Befall und nutzen Sie bei Bedarf die
nächsten Tage um eine Behandlung durchzuführen. Ziel ist das Fahnenblatt und die darunterliegenden Blätter möglichst
lange befallsfrei zu halten.
Wie schon im letzten Warndienst beschrieben sind 2 Hauptstrategien denkbar:
- Wenn keine Fusariumbehandlung geplant ist wird eine Behandlung auf das (idealerweise vollständig entwickelte) Fahnenblatt
ausreichen. Hier sollte die empfohlene Aufwandmenge von Carboxamid – Azol –Präparaten zum Einsatz kommen (z.B. Ascra Xpro,
Ceriax, Elatus Era, etc.)
- Wenn eine Fusarium Behandlung geplant oder der Weizen noch nicht so weit entwickelt ist, kann die Aufwandmenge auf ca. 75% (ausgehend
von der vollen empfohlenen Menge) reduziert werden oder auch auf etwas schwächere (und meist auch günstigere) Mittel wie z.B.
Input Classic, Capalo, Juwel Top ausgewichen werden.
Eine Zumischung von Insektiziden gegen Getreidehähnchen ist aktuell nicht notwendig!
Früh gesäte Sommergerste wird in nächster Zeit ins
Grannenspitzen kommen.
Auch hier wird sehr wahrscheinlich Ramularia die bestimmende Krankheit werden. Deshalb gelten dieselben Empfehlungen wie bei Wintergerste,
Chlorthalonil (in Amistar Opti / Zakeo Opti) sollte dieses Jahr letztmalig in Sommergerste angewendet werden. Die Aufwandmengen auf ca. 80%
im Vergleich zur Wintergerste reduzieren, z.B. Aviator Xpro 0,8 + Amistar Opti 1,2 l/ha; Elatus Era 0,8 + Amistar Opti 1,2 l/ha; Seguris
0,8 + Amistar Opti 1,2 l/ha; etc.
ACHTUNG: Die Zulassung des Wirkstoffes Chlorthalonil
wurde nicht erneuert, die entsprechenden Produkte müssen bis 20. Mai 2020 aufgebraucht werden!
Legen Sie Spritzfenster an um die Wirkung Ihrer Maßnahmen zu überprüfen!
Mais hat sich durch die kühlen Temperaturen nur zögerlich
entwickelt. Wenn die nächsten Tage und Wochen eine Behandlung mit blattaktiven Präparaten zum 3 – 4 Blattstadium ansteht
sollten die Bestände nach Niederschlägen wieder eine gute Wachsschicht gebildet haben (2 Tage ohne Regen). Auch sollten keine
extrem niedrigen Nachttemperaturen angesagt sein da sonst die Verträglichkeit im Mais leidet. Gegen breite Mischverunkrautung bieten
sich z.B MaisTer power, Elumis + Peak, Arigo, etc. an.
Bei weit entwickelten Unkräutern (v.a. Gänsefuß) bietet sich eine Zumischung von 0,2 – 0,3 l/ha Buctril, B235 oder
anderen Mitteln mit Wirkstoff Bromoxynil an.
Wenn Probleme mit spät auflaufenden Hirsen bestehen sollte Spectrum (0,8 l/ha) oder Dual Gold (1,25 l/ha) zugemischt werden.
Achtung: In Wasserschutzgebieten ist der Einsatz von Terbuthylazin-haltigen Mitteln verboten, auf anderen Flächen wird zum
Schutz des Grundwassers vom Einsatz abgeraten.
Der Wirkstoff Prosulfuron (z.B. Peak) darf innerhalb von 3 Jahren nur einmal mit maximal 20 g/ha ausgebracht werden
Schläge die bereits 2017 oder 2018 mit Prosulfuron-haltigen Mitteln behandelt wurden, dürfen dieses Jahr nicht mit diesem
Wirkstoff behandelt werden.
Der Wirkstoff Nicosulfuron darf nach einer Behandlung im Folgejahr nicht noch einmal auf dem gleichen Schlag angewendet werden.
Termine:
Mittwoch, 5.06.2019: Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Sorten auf dem Zentralen Versuchsfeld in
Gäufelden-Tailfingen um 10.00 Uhr und um 19.00 Uhr
Die nächste Meldung erfolgt bei Bedarf
gez. Lohrer