Wintergetreide
Der Krankheitsdruck in Winterweizen und Wintergerste ist allgemein sehr gering, sodass eine Fungizidbehandlung in der
Regel nicht notwendig ist.
Wachstumsreglermaßnahmen können in sehr üppigen Beständen, bzw. bei Gülledüngung notwendig
sein, das angebaute Sortenspektrum ist in der Regel recht standfest. Die Aufwandmengen hängen dabei ab von
• Lageranfälligkeit der Sorte
• Standort
• Düngung (mineralisch oder Wirtschaftsdünger)
• Temperatur und Strahlungsintensität
Auf Grund der angesagten Witterung sollten die Aufwandmengen nur moderat gewählt werden.
Bei gestressten Beständen, z.B. durch hohe Aufwandmengen von Herbiziden oder Trockenheit, sollte mit der Behandlung noch abgewartet
werden.
Bei Winterweizen kann bis zum Beginn des Längenwachstums noch ein CCC-Präparat mit 0,5 – 1 l/ha
eingesetzt werden. Wenn der 1. Knoten fühlbar ist bietet sich eine Kombination der Wirkstoffe CCC und Trinexapac (z.B. in Moddus) an
(z.B 0,5 L/ha CCC + 0,2 – 0,3 l/ha Moddus). Bei weiter entwickelten Beständen können nur Produkte wie Moddus, Prodax, etc.
angewendet werden.
In Wintergerste ist der optimale Behandlungstermin das BBCH-Stadium 31-32, die ersten 2 Knoten sind also sichtbar. Hier
können Produkte wie Moddus, Countdown, Prodax oder auch Camposan eingesetzt werden. Orientieren sie sich auch hier eher an den unteren
empfohlenen Aufwandmengen, mehrzeilige Gerste etwas mehr.
Sommergerste
Bei früh gesäter Sommergerste den Fuchsschwanz im Auge behalten. Sofern noch nicht geschehen kann mit 1,2 l/ha
Axial die Bekämpfung durchgeführt werden, sofern dieser drei Blätter hat. Gegen Unkräuter kann auf bewährte Mittel
wie z.B. Biathlon 4D oder Pointer Plus gesetzt werden. Aber auch die neuen Mittel wie z.B. Omnera LQM, Pixxaro EC oder Zypar haben in
Versuchen vielversprechende Ergebnisse erzielt, diese können aber nicht in Hafer eingesetzt werden.
Mais/Soja
Wenn aktuell noch Flächen für die Aussaat vorbereitet werden, keine Schmierschichten produzieren, insbesondere
Soja reagiert hier sehr empfindlich.
Der Boden sollte ausreichend und dauerhaft erwärmt sein um einen zügigen Aufgang zu erreichen. Für Mais sind
Bodentemperaturen ab 8°C empfohlen, bei Soja eher 10°C.
Denken Sie bei Soja an eine Impfung mit den entsprechenden Knöllchenbakterien, diese sind in unseren Böden
nicht vorhanden und sollten auch bei vorgeimpftem Saatgut nochmals zur Saat aufgebracht werden.
Bei Mais sollte mit Mesurol behandeltes Saatgut in diesem Jahr möglichst vollständig ausgesät werden, eine
Wiederzulassung des Wirkstoffes wird derzeit nicht erwartet.
Vorsorglich müssen folgende Schutzmaßnahmen hervorgehoben werden:
• Beim Umgang mit Maissaatgut, das mit Mesurol flüssig behandelt wurde, geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe
und Schutzbrille tragen.
• Frauen im gebärfähigen Alter müssen den Kontakt (z.B. beim Beladen oder Säen) mit Saatgut, das mit
Mesurol flüssig behandelt wurde, vermeiden.
Grünland:
Aktuell sind die Herbstzeitlosen sehr gut im Grünland zu erkennen.
Zur Bekämpfung von Herbstzeitlose hat sich ein Schröpfschnitt bewährt. Der günstigste Zeitpunkt um die
Herbstzeitlose zu schwächen, möglichst wenig Ertrag zu verlieren und gleichzeitig wertvolle Gräser und Kräuter zu
schonen ist bei ca. 10 – 15 cm Wuchshöhe der Herbstzeitlose. Als Orientierung kann die beginnende Löwenzahnblüte
dienen. Dies wird auf den meisten Flächen in der Zeit um Ostern der Fall sein. Je nach vorhandener Technik kann hierzu der Mulcher
verwendet werden oder auch das Mähwerk. Beim Mähwerk ist in der Regel eine höhere Flächenleistung und somit
kostengünstigerer Einsatz möglich. Der geringe Aufwuchs kann in diesem Stadium auf der Fläche verbleiben.
Sonstige Hinweise:
Sorgen Sie dafür, dass zeitnah die Dokumentation der Pflanzenschutzmaßnahme durchgeführt wird und dass bei
einer Vergabe an Fremde die notwendige Dokumentation zügig bei Ihnen eingeht.
Terminhinweise:
Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Pflanzenschutz
Mittwoch, 24. April 2019, um 10 Uhr in Gäufelden-Tailfingen
Die nächste Meldung erfolgt bei Bedarf.
gez. Lohrer