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Warndienst-Meldung Nr. 08 vom 16.05.2023

In den kommenden Tagen soll es nach derzeitigem Stand über mehrere Tage keine weiteren Niederschläge geben. Somit können dann hoffentlich viele notwendigen Feldarbeiten bei ordentlichen Bedingungen erledigt werden. Die Reihenfolge richtet sich nach Ihren Betrieblichen Gegebenheiten und der Verfügbarkeit von Lohnunternehmern, etc. 

Mais:
Achten Sie auf ausreichend abgetrocknete Böden vor der Aussaat und Saatbettbereitung, ein eingeschmierter Mais bringt meist schlechtere Erträge als ein etwas später ordentlich abgelegter Mais. Einige Flächen sind wieder überraschend grün nach den schon durchgeführten Saatvorbereitungen geworden, hier sollte nochmals eine Bearbeitung erfolgen. Achten Sie nach der Saat auch auf Schneckenbefall, diese haben momentan sehr gute Bedingungen. Zur Beobachtung an mind. 2 Stellen im Bestand Bretter, Jutesäcke, oder Schneckenfolien auslegen und idealerweise etwas Metaldehyd-haltiges Schneckenkorn unterlegen um über Schleimspuren auch wieder abgewanderte Schnecken zu erkennen. Wenn innerhalb von 1-2 Tagen eine Schnecke pro Kontrollstelle gefunden wird ist der Bekämpfungsrichtwert überschritten und eine Behandlung mit einem zugelassenen Schneckenkorn empfehlenswert. 

Winterweizen:
Frühe Bestände schieben das Fahnenblatt (EC 37) oder haben dieses schon vollständig entwickelt (EC 39). Nachbehandlungen auf Teilflächen gegen Disteln sind bis Stadium 39 mit Ariane C, Pointer Plus oder MCPA-Produkten möglich und sollten bei Bedarf nun bei wüchsiger Witterung abgeschlossen werden. 
Prüfen Sie die Bestände unbedingt auf den Befall mit Krankheiten, insbesondere Septoria hatte die letzten Wochen immer wieder gute Infektionsbedingungen, allerdings zeigen sich die Symptome erst ca. 21 Tage nach einer Infektion. Wenn früh Fungizide eingesetzt wurden, kann von ca. 2 Wochen Schutz gegen Neuinfektionen ausgegangen werden. Die heilende Wirkung reicht ca. 1 Woche zurück, somit sollte eine zweite Fungizidmaßnahme erst ab ca. 3 Wochen nach der ersten Behandlung erfolgen.
Mefentrifluconazole (z.B. in Revystar, Revytrex) ist derzeit der stärkste Azolwirkstoff gegen Septoria, aber andere Mittel und Kombinationen wie z.B. Ascra Xpro, Avastel-Pack, Elatus Era, Vastimo oder Univoq zeigen ebenfalls Leistungen auf gleichem Niveau. 
Falls schon eine Behandlung durchgeführt wurde oder evtl. eine Fusariumbehandlung vorgesehen ist, sollten möglichst nicht die gleichen Wirkstoffe eingesetzt werden. 
Wenn auf Fusariumgefährdeten Standorten mit Maisvorfrucht, Stoppeln nicht oder nur wenig zerkleinert und einer anfälligeren Sorte (BSA-Note 5) wie z.B. Campesino, Chevignon, Informer eine spezielle Fusariumbehandlung vorgesehen ist kann die Aufwandmenge zu EC 37/ 39 um 20 – 30% reduziert werden. Ist diese Maßnahme nicht geplant die volle Aufwandmenge einsetzen.
Bei gewählter FAKT-Maßnahme E 12 (Fungizidverzicht bis zum Ährenschieben) darf eine Behandlung erst ab EC 49 durchgeführt werden. 

Sommergerste:
Kommt meistens ohne Wachstumsregler aus. In einzelnen, sehr dichten und wüchsigen Beständen kann aber eine Maßnahme zu Beginn des Schossens ( EC 31/32) mit z.B. Trinexapac (Moddus, Moxa, etc.) in moderater Aufwandmenge sinnvoll sein. Die Bedingungen (Sonneneinstrahlung) werden die nächsten Tage hierfür besser werden. Bei weniger Sonneneinstrahlung hat der Wirkstoff Prohexadion (z.B in Fabulis OD, Prodax) gewisse Vorteile. 

Sonstiges:
Insektizidmaßnahmen gegen Getreidehähnchen sind derzeit nicht notwendig, da momentan keine Schäden feststellbar sind.
Unbedingt Spritzfenster anlegen um nachträglich die Wirkung der Maßnahmen zu beurteilen. In IPSplus-Gebieten muss dies verpflichtend durchgeführt werden.

Gez. Lohrer

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