Zuckerrüben
Blattläuse sind an den Monitoring-Standorten in unserem Gebiet bisher noch nicht aufgetreten. Vereinzelt finden sich in den
Beständen aber schon Schäden durch Erdflöhe oder Schnecken, bitte die Bestände kontrollieren. Der
Bekämpfungsrichtwert beim Erdfloh liegt bei 20% vernichteter Blattfläche oder 40% geschädigten Pflanzen bis zum
2-Blatt-Stadium. Die Bekämpfung erfolgt mit zugelassenen Pyrethroiden wie z.B. Lamda WG, Karate Zeon, Decis forte, Jaguar.
Bei Nacktschnecken sollten an mindestens 2 Stellen im Schlag Jutesäcke, Bretter oder Schneckenfolien ausgelegt werden. Durch etwas
Metaldehyd-haltiges Schneckenkorn können auch abgewanderte Schnecken durch die Schleimspuren erkennbar sein. Bis 4-Blatt-Stadium ist
ab einer Schnecke in 1-2 Tagen je Kontrollstelle der Bekämpfungsrichtwert erreicht. Achten Sie bei der angekündigten Witterung
auf ein regenstabiles Schneckenkorn, wenn bei Ihnen eine Behandlung nötig ist.
Wintergerste
Befindet sich je nach Sorte und Standort zwischen BBCH 39 und 49.
Wenn noch keine Behandlungen durchgeführt wurden und auf dem 3. oder 4. Blatt von oben Netzflecken an 20% der Halme oder
Rhynchosporium an 50% auftreten, sollte möglichst zeitnah eine Behandlung durchgeführt werden. Hierfür eignen sich
verschiedenste Carboxamid/Azol-Kombinationen wie z.B. Ascra Xpro (1,2 l/ha), Elatus Era (1 l/ha), Revytrex (1,5 l/ha), Jordi (1,5 l/ha),
etc.
Die Zugabe von 1,5 l/ha Folpan 500 SC verbessert als Kontaktwirkstoff die Wirkung gegen Ramularia. Bitte beachten Sie bei dieser
Anwendung die Gewässerabstände von 15m bei 90% Abdriftminderung, bzw. 20m bei 75% Abdriftminderung!
Mais
Nutzen Sie das kurze Zeitfenster vor den nächsten Niederschlägen um bei Maisschlägen eine Bodenbearbeitung oder auch die
Aussaat durchzuführen. Achten Sie auf ausreichend abgetrocknete Böden um Verdichtungen zu vermeiden und passen Sie die
Bearbeitungstiefe den Bedingungen an. Außerhalb von Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebieten ist auch eine Glyphosat-Anwendung
zulässig um die Altverunkrautung zu beseitigen, wenn sich die Anwendung begründen lässt z.B wegen Erosionsgefahr,
Wurzelunkräutern, oder bei nicht möglicher mechanischer Bearbeitung bei Direkt- oder Mulchsaat. Diese Begründung ist bei der
Pflanzenschutz-Dokumentation aufzubewahren!
Wer ein frühes Saatfenster nutzen konnte, hat nun die Möglichkeit bei guter Bodenfeuchtigkeit Bodenherbizide einzusetzen. Zum
Einsatz kommen beispielsweise Quantum, Spectrum, Stomp Aqua (Wirkstoff Pendimethalin im Handel nur eingeschränkt verfügbar),
Activus, oder Adengo. Die Wirkungseinstufungen und Aufwandmengen finden Sie auf S. 72 im gelben Heft „Integrierter Pflanzenschutz im
Ackerbau und Grünland 2023“
Sonstiges:
Achten Sie auf eine ordentliche Spritzenreinigung beim Wechsel der Anwendungen (Herbizide, Fungizide) oder zwischen den Kulturen. Durch
Rückstände, insbesondere von Sulfonylharnstoffen kann es zu Schäden bei der Anwendung in Folgekulturen kommen. Nutzen Sie
nach der Anwendung Spritzenreiniger nach Anleitung der Mittel und bringen die Reinigungsbrühe idealerweise auf einem unbehandelten
Teilstück aus.
Gez. Lohrer