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Warndienst-Meldung Nr. 06 vom 27.04.2023

Winterraps
Mittlerweile befindet sich der Raps von Blühbeginn (BBCH 61 -63) bis kurz vor der Vollblüte. Bedingt durch die feuchte Witterung hat die Sklerotinia-Prognose von ISIP mittlerweile an vielen von uns angelegten Standorten eine steigende Infektionswahrscheinlichkeit ausgegeben. Deshalb sollten Sie nun für Ihre Standorte selbst eine Prognose erstellen lassen, dies ist auch eine Vorgabe in den IPSplus-Gebieten.
Wenn eine Behandlung empfohlen ist, sollten die Maßnahmen möglichst schon Anfang der Blüte (bis ca. 30% geöffnete Blüten = BBCH 63) durchgeführt werden um die Gefahr der Wirkstoffeinträge in den Honig zu reduzieren. Führen Sie die Behandlung in den Abendstunden durch dann sind die Stängel biegsamer, es gibt weniger Durchfahrtsverluste und Bienen und Bestäuberinsekten werden geschont.
Insektizide gegen Schotenschädlinge sind bei uns derzeit nicht notwendig. Mögliche Mittel sind z.B. Cantus Gold (0,5 l/ha), Propulse (1 l/ha), Treso (0,5 kg/ha). 

Zuckerrüben
Bei sehr früh gesäten und schwach aufgelaufenen Beständen muss jetzt entschieden werden ob die Flächen umgebrochen, nachgesät oder belassen werden. Als Faustzahl für einen Umbruch gelten Bestände unter 45 000 Rüben/ha. Wichtig ist auch die Verteilung der Lücken im Bestand, bei gleichmäßiger Verteilung ist der Verlust einzelner Rüben besser kompensierbar. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Entscheidung auch den geplanten Rodetermin, bei später Ernte steht bei einem Umbruch mehr Zeit für eine gute Ertragsbildung zur Verfügung. 

Wintergetreide
Fungizidbehandlungen können wie im letzten Warndienst beschreiben teilweise notwendig sein. Derzeit relevant sind überwiegend Netzflecken in Wintergerste und Septoria-Blattdürre in Winterweizen. Beide Krankheiten finden derzeit überwiegend Bedingungen für eine mögliche Ausbreitung. In Wintergerste kann bei geringem Befall aber meist bis zu einer Einmalbehandlung ab Stadium 39 gewartet werden. Bei starkem Befall auf den unteren Etagen kann eine Doppelbehandlung sinnvoll sein.
In Winterweizen ist der Befall mit Septoria in der Regel noch nicht bekämpfungswürdig, bei anfälligeren Sorten (BSA-Note 5 oder höher) wie z.B. Boss, Foxx, Pep, RGT Reform kann eine Behandlung ab BBCH 32 bei über 30% befallenen Pflanzen nach über 48h Blattnässe sinnvoll sein. Zur Bestimmung der Befallshäufigkeit wird eine Linienbonitur durchgeführt, z.B. entlang einer Fahrgasse. Im Abstand von 20 Schritten werden an 5 Stellen je 5 Pflanzen auf Befall kontrolliert. Nutzen Sie auch das Prognosemodell von ISIP zur Bestimmung von Infektionsgefahr und Behandlungsterminen.
Mögliche Mittel sind z.B. Balaya, Input (Classic oder Triple) mit je 1 l/ha, Verben mit 0,8 l/ha oder evtl. auch ein reines Prothioconazol-Präparat mit 200 g/ha Wirkstoff, z.B. Abran, Proline mit 0,8 l/ha

Sonstiges
Versuchsfeldführung mit Schwerpunkt Pflanzenschutz am
Mittwoch, 03.Mai 2023, um 10 Uhr in Gäufelden-Tailfingen

Legen Sie Spritzfenster an um die Wirkung der Maßnahmen beurteilen zu können und achten Sie auf eine zeitnahe Dokumentation Ihrer Pflanzenschutzmaßnahmen! 

Gez. Lohrer

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