Navigation überspringen

Warndienst-Meldung Nr. 01 vom 15.02.2023

Winterraps

Die ersten Rüssler sind bei den warmen Tagestemperaturen aus dem Winterschlaf erwacht und finden sich auf den ersten Rapsschlägen ein. Stellen Sie jetzt unbedingt Gelbschalen auf Ihren Rapsschlägen auf, bei größeren Schlägen können auch mehrere verteilt werden. Die Gelbschalen sollten ca. 20 m vom Feldrand entfernt stehen und mit einem Gitter gegen unerwünschte Beifänge versehen sein. Geben Sie dem Wasser etwas Spülmittel zum Brechen der Oberflächenspannung hinzu. 
Gemäß der Vorgaben nach IPS plus (verpflichtende Maßnahmen in Landschaftsschutzgebieten, FFH- und Vogelschutzgebieten!) muss bis 2ha Raps eine Gelbschale ausgestellt und kontrolliert werden, bis 10 ha Gesamtfläche im Betrieb mindestens 2 Gelbschalen. Für jede weiteren 10 ha muss eine zusätzliche Gelbschale aufgestellt werden. Sie können auch mehrere Schläge, wenn sinnvoll möglich, zu Bewirtschaftungseinheiten zusammenfassen. Die Gelbschalenfänge müssen Sie dokumentieren, z.B. über das beiliegende Formblatt, eigene Aufschriebe, Fotos, etc. Die Dokumentation der Gelbschalenfänge gehört zu der erfolgten Insektizidmaßnahme und muss als Pflanzenschutzdokumentation ebenfalls 3 Jahre aufbewahrt werden!

Um die Überschreitung der Bekämpfungsrichtwerte festzustellen müssen die Rüsslerarten auch erkannt werden. Nicht alle Tiere in der Gelbschale sind Rüssler, oft finden sich auch noch andere Fliegenarten oder ähnlich aussehende Käfer. Bei Bedarf können wir Ihnen bei der Unterscheidung Hilfestellung geben oder gute Quellen zur Bestimmung nennen. Bekämpfungsrichtwerte je Gelbschale in 3 Tagen:

  • 5 Große Rapsstängelrüssler (graue Farbe, ca. 3-4 mm groß, Reifungsfraß wenige Tage)
  • 15 gefleckte Kohltriebrüssler (dunkelgrau gescheckt, rötliche Fußenden, weißlicher Punkt am Rücken kurz nach dem Halsschild, meist deutlich kleiner als Großer Rapsstängelrüssler)

Sollte der Bekämpfungsrichtwert bei Ihnen überschritten werden kann zum jetzigen Zeitpunkt noch problemlos mit einem Typ 2 – Pyrethroid (z.B. Karate Zeon, Decis forte, Nexide, Sumicidin Alpha, etc.) behandelt werden. Wenn später auch Rapsglanzkäfer auftreten, sollte Trebon 30 EC eingesetzt werden. 

Bei gut befahrbaren Rapsflächen kann auch die erste Düngergabe erfolgen, wenn davor eine Düngebedarfsermittlung durchgeführt wurde und der Boden nicht überschwemmt, wassergesättigt, schneebedeckt oder gefroren ist. Eine gute Schwefelversorgung ist nötig um den Stickstoff auch in Ertrag umzusetzen (Verhältnis N:S ca. 3-5 : 1) 

Auf Flächen mit Wintergetreide haben die Behandlungen mit Bodenherbiziden meist gut gewirkt. Dennoch sollte vor (organischen) Düngergaben der Besatz mit Unkräutern und Gräsern kontrolliert werden, da diese den Stickstoff oft besser aufnehmen oder im Falle von Verschmutzung durch Wirtschaftsdünger blattwirksame Mittel nicht ausreichend aufgenommen werden. Insbesondere bei Ackerfuchsschwanz sollten notwendige Herbizidmaßnahmen vor einer (organischen) Düngung eingeplant werden.  

Pflanzenschutztag:
Am Samstag, 25.02.2023
bieten wir in Ergenzingen auf der Liebfrauenhöhe von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr einen Pflanzenschutztag als Fortbildung über 4 Stunden Sachkunde im Pflanzenschutz an. Neben aktuellen rechtlichen Informationen werden Ihnen erste Ergebnisse aus dem Demonetzwerk Pflanzenschutzmittelreduktion vorgestellt. Weitere Themen sind die Umsetzung von Abstandsauflagen, aktuelle Schaderreger (Insekten) und Bekämpfungsmöglichkeiten z.B. durch Nützlingsförderung, sowie der Hinweise zu Lagerung, Reinigung und Entsorgung von Pflanzenschutzmitteln.
Ein Unkostenbeitrag von 10.-€ (Brezelfrühstück inklusive) wird erhoben.

Anmeldung unter: https://koala.komm.one/b/t/a9eee100-ff0f-44e8-998d-c3a192bcceb7?13%20

Gez. Lohrer

Download Dokumentation Rapsschädlinge als PDF

Informationen  zum Datenschutz und zum Einsatz von Cookies auf dieser  Seite finden Sie in unserer Datenschutzerklärung