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Warndienst-Meldung Nr. 09 vom 25.05.2022

Winterweizen

In späteren Gebieten ist das Fahnenblatt voll entwickelt, in frühen Lagen in Kombination mit frühen Sorten blüht der Weizen bereits.  Durch die aktuellen Niederschläge kann auf solchen Schlägen bei anfälligen Sorten, besonders nach Silomais in Mulchsaat ein erhöhtes Risiko für Fusarium bestehen. Eine effektive Bekämpfung ist nur bis ca 2 Tage vor oder nach der Infektion während der Vollblüte möglich. Da die Staubbeutel erst nach außen geschoben werden, wenn die Blüte in den einzelnen Ährchen abgeschlossen ist, befindet sich der Weizen in der Vollblüte sobald die ersten Staubbeutel außen sichtbar sind. Mögliche Mittel sind z.B. Prosaro, Osiris MP, Sympara jeweils in der vollen Aufwandmenge.

Ist der Weizen noch vor, bzw. im Ährenschieben und ist eine Fusariumbehandlung vorgesehen kann eine Blattbehandlung auch mit auf ca. 80% reduzierter Aufwandmenge erfolgen. Wer bei noch gesundem Blattapparat etwas risikobereiter ist kann die Behandlung auch auf spätere Zeitpunkte schieben. Da die Witterung derzeit nicht günstig für Septoria-Infektionen ist sollte das Hauptaugenmerk momentan auf den Rostkrankheiten liegen, ISIP kann Ihnen hier Hinweise auf die Infektionswahrscheinlichkeiten auf Ihren Schläge geben. Neben den bekannten Produkten wie Ascra Xpro, Elatus Era, Gigant, Revytrex, etc. steht mir Univoq auch eine Neuzulassung zur Verfügung.

Eine Behandlung gegen Getreidehähnchen ist auf den von uns beobachteten Schlägen nicht notwendig (weiter Informationen im Abschnitt Sommergerste).

Sommergerste

Befindet sich je nach Standort und Aussaatzeitpunkt zwischen Schieben des Fahnenblatts und Beginn Ährenschieben. Auch hier ist wie bei Wintergerste der beste Zeitpunkt zur einmaligen Fungizidbehandlung beim Grannenspitzen/ Beginn Ährenschieben. Wichtigste Krankheit ist auch hier wieder bei Umstellung auf strahlungsreiche Witterung die Ramularia. Auch in Sommergerste sind die Notfallzulassungen für Folpan und Amistar Max gegen Ramularia vorhanden und können in Kombination mit anderen Mitteln, die den Wirkstoff Prothioconazol oder Mefentrifluconazole enthalten eingesetzt werden. Die Aufwandmengen der Fungizide können je nach Anwendungszeitpunkt im Rahmen der Herstellerempfehlungen um ca. 10 -20%, bei späteren Anwendungen auch bis zu 1/3 reduziert werden. In einigen Beständen ist der Schabefraß der Getreidehähnchen-Larven schon sehr gut sichtbar, eine Bekämpfung in der Regel aber nicht notwendig. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 20% geschädigter Blattfläche auf den obersten 3 Blättern (nicht nur Fahnenblatt!) oder ein Ei oder Larve je Halm. Bestimmt wird der Bekämpfungsrichtwert an je 5 Pflanzen an 5 Stellen im Bestand. In den Schutzgebieten nach IPSplus ist eine Behandlung nur nach Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes und Rücksprache mit uns zulässig. Durch Bekämpfung des Getreidehähnchens werden auch Nützlinge geschädigt, sodass sich in der Folge oft Blattläuse ausbreiten können.

Mais

Bester Zeitpunkt für Herbizidanwendungen im Nachauflauf ist aus Verträglichkeitsgründen das 3-4-Blatt-Stadium des Mais, wenn die Unkräuter aufgelaufen sind. Um Schäden zu vermeiden sollte es 2 Tage trocken sein damit der Mais wieder ausreichend Wachsschicht gebildet hat. Bei ausreichend Bodenfeuchtigkeit können blatt- und bodenaktive Mittel bevorzugt werden, z.B. MaisTer power, Elumis P Dual Pack. Insbesondere auf Flächen mit später keimenden Hirsen sollte ein Bodenpartner zugefügt werden, z.B. Spectrum, sofern verfügbar. 

Gegen breite Mischverunkrautung kommen z.B. MaisTer power, Elumis + Peak, Arigo, Kelvin, etc auch in Kombination mit anderen Mitteln zum Einsatz.

Gegen Wurzelunkräuter wie Ackerwinde oder Disteln kann auch zu späteren Zeitpunkten noch mit MaisBanvel oder Arrat+ Dash nachbehandelt werden.

Wichtig sind auch die Anwendungszeitpunkte: Früher morgen oder später Abend mit Luftfeuchtigkeit > 60%, möglichst ohne Wind

Sonstiges

Legen Sie Spritzfenster an um den Erfolg Ihrer Maßnahmen zu prüfen. Markieren Sie das Spritzfenster um die Fläche später wiederzufinden. Das Spritzfenster sollte mindestens 5m breit und 10m Lang sein. 

Achten Sie bei allen Pflanzenschutzanwendungen auf die notwendigen Gewässerabstände! Manchmal haben sich die Einstufungen gegenüber dem Vorjahr geändert, sie können es unter Fiona nachschauen.

Bei Windgeschwindigkeiten über 5m/s dürfen keine Behandlungen mehr stattfinden.

Der Baden-Württembergische Grünlandtag findet nächste Woche Freitag, 03.06.2022 in unserer Nähe in Gechingen im Landkreis Calw statt. Anmeldung und Programm finden Sie unter https://fortbildung-lazbw.lgl-bw.de/lazbw/webbasys/index.php?kathaupt=11&knr=T2110020&kursname=30+Baden-Wuerttembergischer+Gruenlandtag&katid=90&katvaterid=88

Gez. Lohrer

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