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Warndienst-Meldung Nr. 18 vom 16.11.2023

Winterraps:

Bei der Anwendung von Propyzamid gegen Ackerfuchsschwanz (z.B. Kerb flo, Groove, Milestone, etc) dürfen die Bodentemperaturen nicht zu hoch sein damit der Wirkstoff nicht zu schnell abgebaut wird. Zudem wird Feuchtigkeit benötigt, damit der Wirkstoff sich gleichmäßig im Boden verteilen kann und dann über die Wurzeln aufgenommen wird. Beide Bedingungen sind mittlerweile erfüllt, somit kann bei nächster Gelegenheit eine Anwendung erfolgen, wenn die Flächen befahrbar sind. Durch die enorme Blattmasse der Bestände benötigen wir Unterstützung durch Niederschläge, damit der Wirkstoff von den Blättern abgespült wird und am Boden ankommt. Idealerweise erfolgt die Spritzung möglichst kurz vor einem Niederschlag.

Wintergetreide:

Bei Wintergetreide sollte die Wirkung der Bodenherbizide überprüft werden, insbesondere auf früh gesäten Flächen und trockenen Bedingungen bei der Herbizidspritzung. Aber auch bei späteren Anwendungen können die Wirkstoffe durch die Niederschläge teilweise in tiefere Schichten verlagert sein und müssen deshalb erst von den Wurzeln der Unkräuter und Gräser erreicht werden. Die aufgenommene Wirkstoffmenge reicht deshalb nicht immer für eine erfolgreiche Wirkung aus. Sind die Wurzeln von früh behandeltem Ackerfuchsschwanz weiß, dann wächst er auch weiter. Zur Nachbehandlung mit blattaktiven Mitteln sollte der Ackerfuchsschwanz oder die Weidelgräser 2-3 Blätter haben um ausreichend Wirkstoff aufzunehmen. Zur besseren Benetzung Doppelflachstrahldüsen verwenden! Axial 50 ist mit 0,9 l/ha in Wintergerste und Dinkel zugelassen, bei Weizen, Roggen, Triticale kann auch Traxos mit 1,2 l/ha eingesetzt werden. Eine Anwendung ist auch bei kühlen Temperaturen möglich, die Wirkung wird aber erst abschließend bei einsetzendem Wachstum im Frühjahr sichtbar. 

Wenn bei später gesäten und bisher unbehandelten Flächen der Ackerfuchsschwanz bereits aufgelaufen ist sollte noch eine Behandlung erfolgen damit diese Pflanzen im Frühjahr nicht zu weit entwickelt sind. Je nach Größe des Ackerfuchsschwanz sollte zu den blattaktiven Mitteln ein Flufenacet-Produkt (z.B. 0,5 l/ha Cadou SC, 0,6 l/ha Herold SC) zugemischt oder bei kleineren Schadgräsern zum Flufenacet ein CTU-Produkt (Auflagen beachten!) ergänzt werden. 

Abschlussarbeiten: 

Wenn die letzten Pflanzenschutzmittel ausgebracht sind sollte die Spritze ordentlich gereinigt (innen und außen) und anschließend eingewintert werden. Hierzu nach Plan abschmieren und dann frostsicher machen. Entweder werden alle Leitungen mit Druckluft komplett leer geblasen oder es wird Frostschutz eingefüllt. Manometer und elektrische Armaturen sollten möglichst ausgebaut und frostfrei gelagert werden. Wer die ganze Spritze frostfrei abstellen kann, erspart sich das Ausblasen oder das Hantieren mit Frostschutz.

Zu guter Letzt sollte auch die Dokumentation aller Planzenschutzmaßnahmen abgeschlossen werden. Als Mindestanforderung werden benötigt: Anwender, Mittelnamen und Aufwandmengen (bei Packs die einzelnen Mittel), Anwendungsdatum, behandelte Kultur und Flächen. Wer in Schutzgebieten (FFH-, Vogelschutz, Landschaftsschutz) Flächen bewirtschaftet muss auch die dort notwendigen Maßnahmen nach IPSplus dokumentieren (z.B. Überschreitung von Schadschwellen)

 

Gez. Lohrer

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