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Warndienst-Meldung Nr. 16 vom 11.10.2023

Wintergetreide:

Die Weizenaussaat ist aktuell in vollem Gange. Nun stellt sich die Frage nach der richtigen Strategie zur Bekämpfung von Unkräutern und Gräsern. Wenn es wie derzeit angekündigt am Wochenende regnet bietet es sich an die Bodenherbizide entweder möglichst kurz vor dem Niederschlag oder anschließend auf den noch feuchten Boden auszubringen. Die besten Wirkungsgrade ergeben sich im Vorauflauf bis spätestens zum Spitzen des Getreides. Wie bei Wintergerste gilt auch hier der Wirkstoff Flufenacet als Basis, ergänzt um weitere Wirkstoffe zur Unterstützung oder Ergänzung gegen spezielle Unkräuter. Der Einsatz von CTU ist auf drainierten Flächen nicht erlaubt, ausgenommen Trinity (Achtung Produktrückruf! Weitere Information unter Sonstiges) bei Anwendung bis 31.10., bei Weizen ist zudem die Sortenverträglichkeit zu beachten. Mögliche Mittel und Anwendungsauflagen (z.B. Gewässerabstände) finden Sie ab S. 48 im gelben Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2023“.Walzen nach der Saat sorgt für eine gleichmäßige, ebene Bodenoberfläche, verhindert dadurch Spritzschatten und kann so die Herbizidwirkung unterstützen. 

Aber auch mit dem Striegel kann eine mechanische Bekämpfung erfolgen. Ca. 3 – 5 Tage nach der Saat ist Blindstriegeln möglich, die Keimlinge der Kulturpflanzen sollten nicht ausgebildet oder noch ausreichend tief im Boden sein. Vom Ackerfuchsschwanz und Unkräutern sind dann meist schon Keimwurzeln erkennbar („Fädchenstadium“), diese werden dann durch das Striegeln bekämpft. Im Nachauflauf kann bei entsprechender Einstellung des Striegels ab dem 1. Laubblatt gearbeitet werden, z.B. wenn in Wintergerste wegen der Trockenheit bisher auf Bodenherbizide verzichtet wurde. 

Der Großteil der Wintergerste ist bereits aufgelaufen, die Pflanzen schieben überwiegeng gerade das erste Laubblatt. Blattläuse und Zikaden übertragen bei ihrer Saugtätigkeit oft Verzwergungsvirosen, deren Erreger sie davor auf anderen Flächen aufgenommen haben. Einige dieser saugenden Insekten finden sich schon auf den Flächen, in den meisten Fällen aber noch nicht bekämpfungswürdig. Erst wenn an > 20% der Pflanzen (Bonitur an mind. 5 Stellen mit je 5 Pflanzen) Blattläuse zu finden sind ist der Bekämpfungsrichtwert überschritten und eine Maßnahme mit Pyrethroiden wie z.B. Karate Zeon, Decis forte, Cyperkill max, Sumicidin Alpha, etc. oder Teppeki, Afinito gerechtfertigt. Es muss ausreichend Blattfläche vorhanden sein von der die Läuse den Wirkstoff aufnehmen können, Behandlungen sind deshalb erst ab dem 2-Blatt-Stadium der Gerste sinnvoll möglich. Hierfür muss jede Fläche gesondert betrachtet werden, da der Befall auch auf einzelnen Schlägen unterschiedlich ist. 

Winterraps:

Erdflöhe sind derzeit nicht bekämpfungswürdig, vereinzelt finden sich aber Schwarze Kohltriebrüssler in den Gelbschalen. Dies muss nun weiter beobachtet werden. Ab 10 Käfern in 3 Tagen ist der Bekämpfungsrichtwert beim Schwarzen Kohltriebrüssler überschritten und eine Bekämpfung mit Pyrethroiden möglich.

Sonstiges: 

Die Fima Adama informiert über einen Produktrückruf von 2 Chargen des Mittels Trinity wegen erhöhter Gehalte eines Beistoffes: TRINITY der betroffenen Chargen 22059238 und 220839726 darf ab sofort nicht mehr eingesetzt und vermarktet werden. Setzen Sie sich mit Ihrem Lieferanten über die Rücknahme in Verbindung. 

Wir bieten gemeinsam mit dem Zollernalbkreis einen Sachkundekurs Pflanzenschutz für Anwendung und Abgabe an. Sollten Sie für Ihren Betrieb oder im Bekanntenkreis Bedarf haben melden Sie sich bitte bis Montag, 16.10.23 an. Bei ausreichend Anmeldungen beginnt der Kurs am 27.10 und endet mit Prüfung am 10.11. 

Anmeldung und weitere Informationen unter:

https://koala.komm.one/b/t/9d0dee76-7bf0-405b-924d-d06792d40c83?4

Gez. Lohrer

 

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